Warum unterscheiden sich die in StressWatch angezeigten HRV-Werte von denen in Apple Health?
Die in Apple Health angezeigte HRV-Berechnungsmethode ist SDNN (Standardabweichung von Normal-zu-Normal-Intervallen). SDNN bezieht sich auf die Standardabweichung aller normalen Herzfrequenzintervalle (NN-Intervalle). Sie spiegelt das allgemeine Niveau der Herzfrequenzvariabilität wider, einschließlich des Einflusses des sympathischen und parasympathischen Nervensystems. Ein höherer SDNN-Wert weist typischerweise auf eine höhere Herzfrequenzvariabilität hin, was bedeutet, dass das Herz eine stärkere Anpassungsfähigkeit an externe und interne Reize hat. SDNN-Werte können von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand beeinflusst werden und müssen daher im Kontext individueller Hintergründe interpretiert werden.
Im Gegensatz dazu werden die in StressWatch angezeigten HRV-Werte mithilfe von RMSSD (Root Mean Square of Successive Differences) berechnet. RMSSD bezieht sich auf die Quadratwurzel des Durchschnitts der Summe der Quadrate der Differenzen zwischen aufeinanderfolgenden Herzfrequenzintervallen. Es spiegelt in erster Linie das Aktivitätsniveau des parasympathischen Nervensystems (d. h. des Hintergrunderholungssystems) wider. Ein höherer RMSSD-Wert weist normalerweise auf eine stärkere Aktivität des parasympathischen Nervensystems hin, die mit einer besseren Erholung und kardiovaskulären Gesundheit verbunden ist.
Zusammenfassend sind sowohl SDNN als auch RMSSD wichtige Parameter zur Messung der HRV, sie konzentrieren sich jedoch auf unterschiedliche Aspekte.
Unterschiede:
SDNN spiegelt die gesamte HRV wider, einschließlich der langfristigen und kurzfristigen Herzfrequenzvariabilität, während RMSSD nur die kurzfristige Herzfrequenzvariabilität widerspiegelt.
Die Berechnung von SDNN umfasst alle Variationen in Herzfrequenzintervallen, während RMSSD nur Variationen in benachbarten Herzfrequenzintervallen berechnet.
Vorteile:
SDNN eignet sich zur Beurteilung des allgemeinen Regulierungsniveaus des autonomen Herznervensystems und reagiert empfindlicher auf HRV-Änderungen über längere Zeiträume.
RMSSD eignet sich zur Beurteilung des kurzfristigen Regulierungsniveaus des autonomen Herznervensystems und reagiert empfindlicher auf HRV-Änderungen über kürzere Zeiträume.
StressWatch verwendet RMSSD als Berechnungsmethode, da diese Methode sensibler als SDNN ist und sich besser dazu eignet, subtile Veränderungen im Körper zu erfassen. Damit stellt sie einen geeigneten Indikator für kurzfristige Erinnerungen an den Stressstatus dar.